Trachtengruppe Sargenroth

Im Frauenstammtisch entwickelte sich die Idee eine Trachtengruppe aufzubauen und damit den alljährlichen Nunkircher Markt zu unterstützen. Einige der wenigen Trachtenbeschreibungen, die es für die Hunsrücker Tracht gab, hat uns der Bonner Professor Dr. Karl Simrock hinterlassen, als er den Nunkircher Markt 1865 besuchte. Auf diese Grundlage wollte man zurückgreifen und sich selber eine Tracht in Handarbeit nähen. Diese sollte dann in Form von Gruppentänzen auf dem Nunkircher Markt präsentiert werden. Zunächst wurden Kontakte mit dem Hunsrück-Museum in Simmern geknüpft, da im Museum noch Einzelstücke einer typischen Hunsrücker Kleidung aus dem vorletzten Jahrhundert aufbewahrt wurden. Auf der Grundlage dieser Einzelstücke hatte bereits die Verbandsgemeinde Herrstein im Jahr 1984 unter Mithilfe der Universität Mainz eine Hunsrücktracht zusammengestellt. Diese Informationen wurden von den Sargenrothern genutzt und man nähte und bestickte sowohl eine Frauen- als auch eine Männertracht in Eigenleistung. Die Männertracht: Hemden in Naturleinen, Jacken aus dunkelblauem Stoff und schwarzen Kniebundhosen, dazu ein runder Hut, Männerstrümpfe in weißer Wolle gestrickt und Lederschuhe. Bei den Frauen begann man mit der weißen Jungmädchentracht: weiße Schürze, weißes Tuch, graubrauner Rock und kleine Haube. 1988 wurde die Frauentracht mit hoher Haube, buntem Tuch, Mieter, brauner Schürze dunklem Rock und Reipert gefertigt.

1986 trat die Volkstanzgruppe erstmals auf dem Nunkircher Markt in ihrer Hunsrücker Tracht auf. Historische Trachten und alte Volkstänze finden seither ungeteilte Aufmerksamkeit bei den Zuschauern. Seit 1989 gibt es auch eine Kindertanzgruppe in Hunsrücker Tracht. Bis heute erfreut die Trachtengruppe alljährlich die Zuschauer auf dem Nunkircher Markt mit ihren Trachten und Volkstänzen.

Höhepunkte für die Sargenrother Gruppe war die gemeinsame Reise mit der Trachtengruppe Rheinböllen nach Brasilien, gefolgt von zahlreichen Gegenbesuche aus Brasilien sowohl von den dortigen Gastgebern als auch von anderen Gruppen. In Brasilien besuchte man in den drei Bundestaaten Rio Grande do Sul, Parana und Santa Catarina die Nachkommen der Auswanderer aus dem Hunsrück. Weitere Stationen auf der Reise waren Rio de Janeiro und Foz do Iguacu. Die Trachtengruppe war Teil eines Programmes mit Volkstänzen, Gedichten, Liedern und eines Theaterstückes in Hunsrücker Mundart. Es gab Veranstaltungen, die von vielen hundert Zuschauern besucht wurden.